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Studienfinanzierung: Transparent beraten statt Studierende in Panik versetzen
Ein Statement von Anja Hofmann, Vorstandsmitglied der auf Studienfinanzierung spezialisierten Deutschen Bildung.
Selten wurde so viel über Studienfinanzierung gesprochen wie aktuell. Absolut richtig, dass das endlich passiert. Das Problem, dass viele Menschen sich ihr Studium nicht leisten können, besteht schon lange. Nun hat sich die Lage aber enorm verschärft. Ein Drittel der Studierenden ist von Armut betroffen, wie das Statistische Bundesamt 2022 mitgeteilt hat. Auch alle anderen Studierenden geraten finanziell unter Druck. Steigende Mieten und Rekord-Verteuerung bereiten massive Probleme in der Studienfinanzierung.
Gleichzeitig fällt auf, dass vor der Finanzierung des Studiums stellenweise beinahe gewarnt wird. Im Fokus: die mögliche zukünftige Schuldenlast. Ein durchaus valider Punkt, doch was sind die Alternativen für eine große Gruppe an Studierenden, deren Eltern nicht vermögend genug sind, um das Studium ausreichend zu unterstützen, aber für einen erfolgreichen Bafög-Antrag gleichzeitig zu viel verdienen? Was sind die Alternativen für diejenigen, die nicht zu den Top-5 Prozent gehören, die ein Stipendium erhalten? Als Alternative bleibt der Nebenjob. Dieser muss nicht verkehrt sein, aber die Dosis macht das Gift. Harte Anwesenheitspflichten an den Hochschulen schränken die Arbeitszeiten für die Nebentätigkeit ein. Und wer nebenher permanent einen Existenzkampf führt, studiert mit reduziertem Erfolg und schon gar nicht mit Freude.
Was also tun? Trotz bester Voraussetzungen das Studium sein lassen oder abbrechen? Oder: Die Möglichkeiten für eine Studienfinanzierung prüfen und gut informiert eine bewusste Entscheidung treffen.
Die Entscheidung für eine Studienfinanzierung sollte selbstverständlich sorgsam getroffen werden. Finanzprodukte und Verträge sollten verstanden und eingeordnet werden. Es ist bekannt, dass es mit dem Finanzwissen junger Menschen oft nicht so gut aussieht. Umso wichtiger ist es, diese Wissenslücken zu schließen und auf Augenhöhe bei der individuellen Entscheidung zu helfen. Der Wert eines Studiums und dessen langfristiger Vorteil sollte im Idealfall in die Waagschale gebracht werden: Sich das Studium zu finanzieren kann eine sinnvolle Entscheidung sein, die es wert ist.
Was ist wichtig? Eine transparente Beratung, in der Optionen der Studienfinanzierung erläutert werden, ohne sie von vorneherein zu verbannen. Studierenden von einer Finanzierung pauschal abzuraten, ist der falsche Weg. Wenn die 22. Sozialerhebung zeigt, dass ein Teil der jungen Menschen aus Sorge vor der Rückzahlung sogar vor einem Bafög-Antrag zurückschreckt, dann läuft gewaltig etwas schief. Denn dann wird das Studium zu wenig als das gesehen, was es sein kann: Eine lohnende Chance, die sich langfristig auszahlen kann. Auch mit einer Finanzierung.
Wie denken Sie darüber? Kommen Sie mit uns ins Gespräch! In unserem Info-Center für alle, die Studierende beraten, finden Sie weitere Inhalte, Webinar-Termine und mehr: https://www.deutsche-bildung.d...