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Blog-Eintrag -

Umgekehrter Generationenvertrag: Nicht nur für Studis lukrativer Studiengänge


Ein hartnäckiges Gerücht umgibt die Studienfinanzierung über einen umgekehrten Generationenvertrag: Weil die Rückzahlung später anteilig vom Einkommen geleistet wird, sind wohl nur Studierende interessant, die in einem gut bezahlten Job landen werden. Stopp! Die Lage ist bei der Deutschen Bildung ein wenig anders. Dazu im Interview: Kundenberaterin Nicole, die bei der Deutschen Bildung die Bewerbungen für die Studienfinanzierung prüft.

Nicole, wegen der einkommensabhängigen Rückzahlung muss man sicher einen lukrativen Studiengang studieren, richtig?

Ein ganz klares Nein. Für die Studienfinanzierung der Deutschen Bildung kommen mit Ausnahme einzelner Studienfächer grundsätzlich alle Fachrichtungen in Frage, und das spiegelt sich auch in der Vielfalt unserer finanzierten Studierenden wider. Ob Mathe, Architektur, Sozialarbeit oder Romanistik: Studierende all dieser Fächer haben im Jahr 2023 schon eine Studienfinanzierung von uns erhalten. Nicht jedes dieser Fächer ist speziell für besonders hohe Einkommen bekannt. Man kann also ganz klar sagen: Die wahrscheinliche Höhe des späteren Gehalts gehört nicht zu den zentralen Auswahlkriterien.

Aber dann müssen doch sicher die Noten extrem gut sein, so ähnlich wie bei Stiftungen?

Wir wissen, dass Noten allein noch nichts darüber aussagen, wie erfolgreich Studierende später in ihrem Job sind. Trotzdem betrachten wir die Leistungen im Gesamtbild. Beispiel: Jemand war schon in der Schule nicht besonders gut in Mathe, studiert jetzt eine Ingenieurswissenschaft und hat bisher nur wenige Prüfungen bestanden. Hier haben wir natürlich Zweifel, wie wahrscheinlich es ist, dass der- oder diejenige gut durch das Studium kommt. Umgekehrt ist uns die Abitur-Note relativ egal, wenn die ersten Leistungsnachweise für eine gute Studienwahl sprechen. Fazit: Der Blick auf die Leistungen ist wichtig, aber nicht per se ein k.o.-Kriterium.

Worauf kommt es dann an?

Der umgekehrte Generationenvertrag lebt davon, dass die heute finanzierten Studierenden später als Absolvent:innen in unseren Studienfonds zurückzahlen. Damit wird neuen Studierenden das Studium ermöglicht. Aus diesem Grund müssen wir natürlich abwägen und tragen bei der Auswahl auch ein Stück Verantwortung: Wie wahrscheinlich ist es, dass der oder die Bewerber:in erfolgreich das Studium abschließen wird? Es geht weniger darum, wie hoch die späteren Einkünfte sind, sondern wie wahrscheinlich der erfolgreiche Studienabschluss sein wird und wie wahrscheinlich Absolvent:innen in den Beruf starten. Eine Rolle spielt auch die Prognostizierbarkeit des Einkommens. Wir kalkulieren ja einen Anteil, der vom späteren Bruttoeinkommen über eine festgelegte Anzahl von Beitragsmonaten zurückgezahlt wird. Bei einzelnen Studiengängen, darunter auch künstlerische, liegen die Gehälter später sehr weit auseinander, weil Karrieren hier erfahrungsgemäß sehr unterschiedlich verlaufen können. Das kann die Kalkulation der einkommensabhängigen Rückzahlung schwierig machen. Bei den meisten Studienfächern lässt sich das erwartbare Einkommen aber recht gut eingrenzen, was die Chancen für eine mögliche Finanzierung verbessert.

Sie beraten Studierende und wünschen weitere Informationen zu unserer Studienfinanzierung? Zum Info-Center.

Webinar: Am Dienstag, 12. September, 10 Uhr, informieren wir in einem Webinar über unseren umgekehrten Generationenvertrag. Zur Anmeldung.

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Stefanie Cimen

Stefanie Cimen

Pressekontakt Leiterin PR & Kommunikation +49 (0)69 - 920 39 45 - 18

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