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Neue Studie: Studenten benötigen mehr Geld als bisher angenommen

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Neue Studie: Studenten benötigen mehr Geld als bisher angenommen

Das Deutsche Studentenwerk hat eine Studie zur "Ermittlung der Lebenshaltungskosten von Studierenden" in Auftrag gegeben. Dabei wurden die Lebenshaltungskosten von Studenten mit der Höhe der Bafög-Sätze verglichen. Das Ergebnis: Das Bafög reicht nicht aus.

Mit der Studie liegt zum ersten Mal seit 1990 wieder eine empirische Basis vor. Das teilt das Deutsche Studentenwerk (DSW) mit, der Verband der 58 Studentenwerke in Deutschland, die im Auftrag von Bund und Ländern das Studenten-BaföG umsetzen. Die letzte Erhebung fand von 1971 bis 1990 statt, was die Frage aufwirft, warum in der Zwischenzeit keine Aktualisierung und Anpassung der Daten an die steigenden Lebenshaltungskosten und Mieten für notwendig erachtet wurde.

Das wichtigste Ergebnis der aktuellen Studie aber ist: Die BaföG-Bedarfssätze für Studenten sind zu niedrig. Sie decken die tatsächlichen Kosten der Studenten nur in begrenztem Umfang, und das selbst dann, wenn nur die Ausgaben die 15% der Studenten am unteren Einkommensspektrum für die Analyse herangezogen werden.

Die ermittelte Unterdeckung liegt beim BaföG-Grundbedarf zwischen 70 und 75 Euro monatlich. Ebenso wenig reichen die Pauschalen fürs Wohnen selbst bei den unteren 15% der Studenten kaum zur Deckung der tatsächlichen Mietkosten aus, und zwar gleichermaßen für Studenten, die zuhause, wie auch für die, die außerhalb des Elternhauses wohnen.

Daraus ergaben sich vom Studentenwerk die Forderungen an die Politik: den BaföG-Grundbedarf erhöhen, Wohnpauschale erhöhen und höheren Kranken- und Pflegeversicherungszuschlag für Studierende ab 30 einführen.

Als Datengrundlage für die neue Studie dienen die 20. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks aus dem Jahr 2012, die amtliche Einkommens- und Verbrauchsstatistik (EVS) des Statistischen Bundesamtes 2013 sowie das Sozioökonomische Panel (SOEP). Die jüngste BAföG-Erhöhung zum Wintersemester 2016/2017 konnte ebenso wenig berücksichtigt werden wie die noch nicht veröffentlichten Ergebnisse der 21. Sozialerhebung, die im Sommer 2016 durchgeführt wurde.

Im Jahr 2015 wurden gemäß Statistischem Bundesamt insgesamt 611.000 Studierende nach dem BAföG gefördert; im Monatsdurchschnitt waren es 401.000 Studierende. Der durchschnittliche Förderungsbetrag lag bei 448 Euro im Monat. Vier Fünftel der BAföG-geförderten Studierenden sagen, ohne das BAföG könnten sie nicht studieren.

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Stefanie Cimen

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