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Ein europäischer Hochschulraum trotz internationaler Krisen?
Ein europäischer Hochschulraum trotz internationaler Krisen?

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​Das bringt Bologna - eine Zwischenbilanz

1999 auf einer Konferenz in Bologna beschlossen: der europäische Hochschulraum (EHR) für eine vereinfachte Anerkennung von Abschlüssen, für mehr Mobilität, mehr Internationalisierung, bessere Zusammenarbeit in Forschung und Lehre und Qualitätssicherung. Ein guter Gedanke, der in der Umsetzung immer wieder diskutiert wird. Trotzdem gehören ihm heute insgesamt 48 Staaten an. Der aktuelle Bericht des Bundesministeriums für Bildung und Forschung verzeichnet eine positive Entwicklung, doch jetzt funken internationale Krisen dazwischen.

Der Bericht des Bundesministeriums wurde in Zusammenarbeit mit HRK, DAAD, Akkreditierungsrat, fzs, DSW und Sozialpartnern veröffentlicht und wird regelmäßig erfasst, um die gesetzten Bologna-Ziele mit tatsächlichen Entwicklungen abzugleichen. Im Vergleich zum letzten nationalen Bericht wurde festgestellt, dass

  • die Zahl der Studenten um 9 Prozent gestiegen ist.
  • inzwischen 91,9 Prozent der Studiengänge modularisiert sind.
  • über 80 Prozent der Studenten an Universitäten einen Master-Abschluss machen, im Gegensatz zu FH-Absolventen – hier sind es weniger als die Hälfte.

Eines der wichtigsten Ziele von Bologna ist außerdem die Mobilität, also das Ziel, mehr Studenten einen studienrelevanten Auslandsaufenthalt zu ermöglichen und den Austausch unter den Wissenschaftlern zu fördern. Der Anteil ausländischer wissenschaftlicher Mitarbeiter in Deutschland ist auch deutlich gestiegen, genauso wie die Zahl der Studenten im Ausland. Immerhin schon über ein Drittel aller Studenten höherer Semester in Deutschland waren im Ausland.

Das Ziel, der Hälfte aller Studenten einen Auslandsaufenthalt zu ermöglichen, ist damit aber noch nicht erreicht. Am Willen der Studenten wird es nicht liegen. Auslandsaufenthalte sind weiterhin im Trend und bei den meisten Pflichtprogramm. Ein beliebtes Ziel ist zum Beispiel Großbritannien, mit seinen traditionsreichen und international anerkannten Universitäten. Zwar ist es im Vergleich teurer als andere Länder, jedoch haben Studenten aus der EU „home status“ und profitier(t)en von finanziellen Vorteilen.

Jetzt verunsichern Krisen wie zum Beispiel der Brexit: Nach Angaben des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) ging die Zahl deutscher Studenten, die sich für einen Studienplatz in UK interessierten, um 9,5 Prozent zurück. Wie es mit der Zusammenarbeit zwischen Europa und Großbritannien weitergeht bleibt abzuwarten. Im Mai 2018 wird auf der 10. Bologna-Konferenz in Paris über solche Herausforderungen diskutiert. Es wird sich zeigen, wie es mit der Zusammenarbeit weitergeht.

Du willst noch mehr zur internationalen Hochschulpolitik erfahren? Dann lies auch diesen Artikel: „Internationalisierung adé?!

Der ganze Bericht des Bundesministeriums

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Stefanie Cimen

Stefanie Cimen

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